Als Daily Driver benötige ich auf meinem MacBook neben macOS auch Windows 10 und Linux. Neben Fedora, openSUSE und zuletzt Ubuntu wollte ich vor kurzem aus ästhetischen Gründen eine neue Distribution mit Plasma KDE etwas genauer anschauen. Meine Wahl fiel dabei auf Linux Mint 18.1 mit KDE. Befeuert werden die zusätzlichen Betriebssysteme über Parallels Desktop, aktuell in Version 12. Ich bevorzuge Parallels gegenüber VMware Fusion, da die Einbettung in macOS und auch die Features wie z.B. Travel Mode im Arbeitsalltag sehr hilfreich sind. Allerdings ist die Kompatibilität der VM Tools bei Parallels seit jeher, nun ja, sagen wir suboptimal. Das bringt je nach virtualisiertem System und Version mal größere, mal kleinere Probleme mit sich. Hier hat Fusion 8 eindeutig die Nase vorn. Ein großes Problem ist die fehlende Unterstützung von OpenGL 3, aber auch die Umsetzung im Grafiktreiber für OpenGL 2 scheint mitunter fehlerhaft zu sein.

Nach frischem Deployment von Mint startete KDE Plasma in voller Pracht, allerdings war das Gastsystem wie üblich ohne Tools nicht gut bedien- und nutzbar. Direkt nach Installation von Parallels Tools und dem obligatorischen Neustart versagte leider die Plasma UI komplett – schwarzer Bildschirm, keine Panels und Widgets. Lediglich das Standardpanel am unteren Bildschirmrand war noch sichtbar, wenn auch ohne schöne Effekte. Ein kurzer Vergleichstest mit Fusion 8 zeigte, dass dort mit open-vm-tools keine Darstellungsprobleme feststellbar waren. Das Internet brachte leider keine Lösung zu Tage, so dass ein wenig Denkarbeit und Recherche der bekannten Probleme in den Parallels Tools notwendig wurde. Und wie so oft gibt es auch hier eine Lösung:

Um mit Parallels in den vollen Genuss der Plasma UI unter Mint 18.1 zu kommen muss in den Systemeinstellungen unter „Display und Anzeige“ / „Compositor“ die Auswahl für Rendering backend auf „XRender“ gesetzt werden. Mit dieser Konfiguration bekommt man ein vergleichsweise schönes und schnelles Desktop Linux mit breiter Unterstützung von 3rd Party Komponenten.

Als kleine optische Optimierung empfehle ich noch die Anpassung von GRUB und Xorg auf die passende Displayauflösung. Für GRUB kann einfach dieser Anleitung gefolgt werden: http://askubuntu.com/questions/127851/change-boot-screen-resolution

Den Login-Screen von Mint kann man innerhalb der Datei /usr/share/X11/xorg.conf.d/40-prltools.conf beeinflussen. Dazu muss in der Definition für den Parallels Video Treiber die gewünschte Auflösung eingetragen werden, hier noch ein Beispiel dazu:

# Parallels Screen section
Section "Screen"
Identifier      "Parallels Screen"
Device  "Parallels Video"
Monitor "Parallels Monitor"
Option  "NoMTRR"
SubSection      "Display"
Depth   24
Modes   "<strong>1680x1050</strong>" "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
EndSection

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